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Auf dieser Grundlage können sowohl die Kinder und Jugendlichen im Alltag der Wochengruppe neue Erfahrungen sammeln und Förderung erhalten, als auch durch intensive Eltern- und Familiengespräche nach dem systemischen Ansatz mit den Familien neue Handlungsmöglichkeiten und neue Regeln erarbeitet werden. 
Erziehungs- und Entwicklungsförderung
Um die Kinder und Jugendlichen in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen und zu selbständigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten heranwachsen zu lassen, wird der individuelle Lernprozess durch verschiedene altersgemäße Möglichkeiten der Lebensgestaltung strukturiert. Dabei werden die Kinder und Jugendliche in den Prozess der Betreuung mit einbezogen. Hier bieten sich im Alltag viele Möglichkeiten als Lernfeld, um gemeinsame, akzeptierte Entscheidungen zur Gestaltung des Lebensalltags zu treffen (Interessenregelung, Bedürfnisse, Erwartungen etc.).
So können auch in der Versorgung Möglichkeiten eingeräumt werden, sich selbst auszuprobieren und eigene Lebensvorstellungen zu realisieren.

“Darum, mein Freund,
brauche ich so sehr Deine Freundschaft.
Ich dürste nach einem Gefährten.
Zu Dir kann ich kommen,
ohne ein Stück meiner
inneren Heimat preiszugeben.
In Deiner Nähe brauche ich
Mich nicht zu entschuldigen,
nicht zu verteidigen, nichts zu beweisen.
Über meine ungeschickten Worte hinweg,
siehst Du einfach nur mich.“
Antoine de Saint-Exupéry
Ein weiterer pädagogischer Ansatzpunkt ist die Möglichkeit der Jugendlichen zur Teilnahme am Hofleben.
Die Tiere und die damit verbundenen Arbeitsbereiche fördern die Motivation, aktiv zu werden, zu kommunizieren, und soziale Beziehungen zu pflegen.

Je nach Vorliebe, Bedürfnissen und Fähigkeiten können die Kinder und Jugendlichen sich beteiligen, sich erleben und dabei unterstützt und gefördert werden.
Hier entstehen Freiräume zur Selbstfindung in verschiedenen Lebensbezügen, Spannungen, die durch die individuellen Lebensbedingungen der Jugendlichen, ihrem sozialen Umfeld und gesellschaftlicher Bedingungen entstehen (bisherige Biographien, Geschlechterrolle, Familie, Behörden) werden transparent gemacht und Problemlösungsstrategien gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet. Im bewusst koedukativen Ansatz werden geschlechtsspezifische Bedürfnisse und Lebenslagen aufgegriffen, Rollenbilder transparent gemacht und reflektiert, um neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
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